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Donnerstag, 18. Mai 2023

Durchgelesen: Das Geheimnis von Darkmoor Hall von Nina Scheweling

Rezension zu Das Geheimnis von Darkmoor Hall von Nina Scheweling


Verlag: Rowohlt (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 320
Format: Hardcover
Preis: 18,00 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-499-01190-0
Band 1

 

Mittwoch, 22. Februar 2023

Durchgelesen: Das Rätsel von Ainsley Castle

Rezension zu Das Rätsel von Ainsley Castle von Holly-Jane Rahlens


Verlag: Rowohlt (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 320
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 15,00 Euro
Übersetzer: Bettina Münch
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-499-21747-0
Abgeschlossene Erzählung


Donnerstag, 2. Juni 2022

Durchgelesen: Die wunderbare Florentine Feiertag

Rezension zu Die wunderbare Florentine Feiertag – Ein Wunsch kommt selten allein von Uli Leistenschneider


Verlag: Rotfuchs (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 192
Format: Hardcover
Preis: 14,00 Euro
Illustrator: Nina Dulleck
Altersempfehlung des Verlages: Ab Jahren
ISBN: 978-3-499-00889-4
Band 1



Mittwoch, 27. Oktober 2021

Durchgelesen: Merdyns magische Missgeschicke

Rezension zu Merdyns magische Missgeschicke von Simon Farnaby


Verlag: Rowohlt Rotfuchs (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 384
Format: Hardcover
Preis: 15,00 Euro
Übersetzer: Mareike Weber
Illustrator: Claire Powell
Altersempfehlung des Verlages: Ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-499-00720-0
Abgeschlossene Erzählung

 

 

Montag, 11. Oktober 2021

Durchgelesen: Der Silberpfeil

Rezension zu Der Silberpfeil – Die abenteuerliche Reise in einem magischen Zug von Lev Grossman


Verlag: Rowohlt (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 240
Format: Hardcover
Preis: 12,00 Euro
Übersetzer: Martina Tichy
Illustrator: Alina Brost
Altersempfehlung des Verlages: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-499-00737-8
Abgeschlossene Erzählung



Mittwoch, 9. Dezember 2020

Durchgelesen: Das Eismonster

Rezension zu Das Eismonster von David Walliams

Verlag: Rotfuchs (Rowohlt) (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 496
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 15,00 Euro
Übersetzer: Bettina Münch
Illustrator: Tony Ross
Altersempfehlung des Verlages: Ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-499-00245-8
Abgeschlossene Erzählung



Donnerstag, 19. November 2020

Durchgelesen: Ich bin Linus

Rezension zu Ich bin Linus von Linus Giese

Verlag: Rowohlt Polaris (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 224
Format: Paperback
Preis: 15,00 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Ab Jahren
ISBN: 978-3-499-00312-7
Abgeschlossene Erzählung






Donnerstag, 18. Juni 2020

Durchgelesen: Broken Darkness - So verführerisch

Rezension zu Broken Darkness. So verführerisch von M. O'Keefe


Verlag: Rowohlt (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 416
Format: Klappbroschur
Preis: 12,99 Euro
Übersetzer: Angela Koonen
ISBN: 978-3-499-27521-0
Band 1 einer Reihe






Freitag, 18. August 2017

Durchgelesen: Die Endlichkeit des Augenblicks

Rezension zu Die Endlichkeit des Augenblicks von Jessica Koch

 

Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 320
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro
ISBN: 978-3-499-27423-7
Abgeschlossene Erzählung










Inhalt:

Als Sam im Biergarten den attraktiven Basti erblickt, merkt sie gleich, dass zwischen ihnen etwas funkt. Ein erster Flirt, das erste Gespräch. Beim Abschied jedoch bleibt Basti sitzen und steht nicht auf, um ihr die Hand zu geben oder sie gar zu umarmen. Das, was auf den ersten Blick unhöflich erscheint, ist seiner Behinderung geschuldet. Basti ist querschnittsgelähmt und sitzt in einem Rollstuhl. Sofort überkommen Sam Zweifel: Wäre eine eventuelle Beziehung nicht voll von Schwierigkeiten, die seine Behinderung ihnen auferlegt? Doch Sam schiebt diese Zweifel beiseite. Sie trifft sich erneut mit Basti und muss feststellen, dass das offensichtliche Handycap nicht der Rollstuhl, sondern eher der beste Freund Josh ist, der ständig an Bastis Seite auftaucht. Denn Josh steckt voller Missmut, düsterer Gedanken und innerer Kälte. Er ist depressiv.
Sam begreift bald, dass sie den einen nicht lieben kann, ohne nicht auch den anderen in ihr Leben zu lassen.



Schreibstil:

Wer sich von „Die Endlichkeit des Augenblicks“ eine locker-leichte Liebesgeschichte erhofft, wird enttäuscht werden. Jessica Koch greift auch in ihrem neuen Roman eine sehr schwere Thematik auf und geht nicht zimperlich mit ihren Charakteren um.

Mit Basti lernt der Leser einen sehr lebensfrohen jungen Mann kennen. Auch, wenn ihm das Schicksal in der Vergangenheit nicht unbedingt gut gestellt war und ihn an den Rollstuhl gefesselt hat, lässt er sich nicht unterkriegen. An seiner Seite befindet sich stets sein bester Freund Josh, der mit einer sehr schweren Depression zu kämpfen hat. Schuld soll der Unfall sein, den beide bei einer Mutprobe erlitten haben. Doch auch Joshs familiäres Umfeld trägt stark dazu bei, dass er aus der seelischen Tiefphase nicht mehr heraus gelangen kann.

Während Basti sich mit seinem Schicksal abgefunden hat, ist es Josh, der gedanklich in der Vergangenheit lebt und dem das Ziel fehlt, um weiterzumachen. Er redet sich ein, dass er seinen besten Freund bis zu seinem Lebensende beschützen muss. Vor Verletzungen, nicht nur körperlicher, sondern auch seelischer Art. Das Mädchen aus dem Biergarten erscheint als eine Gefahr. Früher oder später wird sie Basti, ob seiner Behinderung und der damit verbundenen Schwierigkeiten verlassen.

Bald schon werden die Protagonisten, aber auch der Leser merken, dass sich die zwei besten Freunde oft selbst im Weg stehen. Das, was sie für den anderen zu tun bereit sind, schränkt ihre Freiheiten ein. Ihre gegenseitige Aufopferung lässt keinen Platz für eine dritte Person. Diese Tatsache begreift auch Samantha. Wenn sie mit Basti zusammen sein will, dann muss sie Josh an sich heranlassen und der macht es keinem Menschen in seinem Umfeld wirklich leicht ihn zu mögen.

Joshs Art war mir über die Seiten hinweg nicht sympathisch. Seine düstere Weltsicht ist gewiss seiner Depression zuzuschreiben. Einerseits beteuert er, dass er sein Leben für seinen Freund Basti geben würde und andererseits beschimpft er ihn aufs übelste. Er hält im seine Behinderung vor und sagt ihm, dass er niemals eine Freundin bekommen wird, dass er keine Familie gründen kann. An einem Abend trifft sich Sam mit Basti. Es ist eines der ersten Dates. Doch plötzlich steht Josh, mal wieder, vor der Tür. Es ist klar, dass Basti seinen besten Freund nicht der Tür verweisen kann und Sam weiß, dass sie sich in diesem Moment auch nicht zwischen die Freunde stellen kann. Josh wäre zu tiefst beleidigt und hätte das auch mit Worten und vermutlich Konsequenzen klargemacht. Die Drei verbringen also einen Abend miteinander. Als Josh nach Hause geht, ahnt er noch nicht, dass Sam länger da bleiben wird. Am nächsten Tag ist er erzürnt. Man möchte ihn nicht dabei haben. Man grenzt ihn aus. Basti tut sein bestes, um seinen Freund zu beschwichtigen.

Dieses Beispiel ist nur eines von vielen, das aufzeigt, dass das Leben mit Josh alles andere als einfach ist. Doch über die Seiten hinweg schafft der eh schon sehr missmutige und nicht gerade fair handelnde Freund sein Verhalten noch zu eskalieren. Mit seinem Verhalten riskiert er, dass sein „bester Freund“, für den er Anfangs bekundet hat, sein Leben aufzugeben, seinen eigenen Platz einnimmt und zusätzlich zu seiner körperlichen Behinderung auch noch einen seelischen Tiefpunkt erleidet, um selbst das zu bekommen, was ihn vielleicht retten könnte.

Sam hingegen versucht die Freundschaft zwischen Josh und Basti zu kitten und erleidet dann eine Enttäuschung, die ihren guten Willen untergräbt. Ihr guter Wille erst den einen und schließlich dem anderen zu helfen, sorgt dafür, dass sie auch stets jemanden verletzen muss. Auch sie handelt in einigen Situationen stellenweise bewusst zu Bastis Nachteil. Ich habe Basti bewundert für seine Lebensfreude, die die wichtigsten Menschen seines Lebens immer wieder zu zerstören drohen, für seinen inneren Kampf. Sam und vor allen Dingen Josh hingegen habe ich stellenweise verflucht.

Dieses Buch geht einem nahe, es wühlt emotional auf.

Wie auch bei der Danny-Reihe, zeigt die Autorin in ihrem neuen Werk, dass das Vordergründige hinterfragt werden sollte. Dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint. Sie führt den Leser hinter den Vorhang und ihm gefällt in der Regel nicht, was er dort sieht.



Fazit:

Die Endlichkeit des Augenblicks ist alles andere als eine locker-leichte Lektüre für zwischendurch.
Vielmehr eine Geschichte, in deren Mittelpunkt eine fatale Ménage-à-trois rund um die Protagonistin Sam steht. Ein Buch das von äußeren wie inneren moralische Grenzerfahrungen erzählt und den Begriff Selbstwert hinterfragt.
Es ist nicht leicht das Verhalten der Protagonisten zu verstehen, geschweige denn zu mögen.

Dieses Buch ist nichts für zartbesaitete Leser. Eher für die, die neugierig sind und immer einen zweiten Blick hinter die Beweggründe eines Menschen werfen wollen. Jessica Koch kennt die Welt und ihre Abgründe Sie erzählt aus der Nähe von den Bedingungen des Menschseins und der Natur des Menschen.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:






Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

Donnerstag, 30. März 2017

Durchgelesen

Rezension zu Türkisgrüner Winter von Carina Bartsch



Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 464
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro
ISBN: 978-3-499-22791-2
Band 2











Inhalt:

Emely kann nicht verstehen, dass sich Elyas plötzlich ohne jede Erklärung von ihr fernhält. Als wäre das nicht schon schlimm genug, teilt Luca mit, dass er das anstehende Treffen erst einmal absagen muss. Auch werden E-mails unter dem Vorwand, Luca habe derzeit viel Stress, weniger.
Gerade Elyas Verhalten verunsichert Emely. Sie überlegt ihn anzusprechen und traut es sich dann, aus Angst vor einer Abfuhr, doch nicht. Bald stellt sich heraus, dass es gute Gründe für Elyas Handeln gibt.



Schreibstil:

Auch in dieser Fortsetzung von Kirschroter Sommer legt die Autorin wieder den Fokus auf die Liebesgeschichte. Wieder verfolgt man als Leser das Hin und Her zwischen den Protagonisten. Während im ersten Teil die feurigen Dialoge Schwung und Esprit verspürten, findet man in der Fortsetzung nur recht selten solche Wortwechsel. Vielmehr versuchen die Protagonisten zueinanderzufinden, trauen sich aber nicht, aus Angst vor einer Abfuhr. Emely wünscht sich ihren alten Elyas zurück. Den, der um keinen Spruch verlegen war und ihr ständig auf die Nerven ging. Mit Recht: Denn auch, als Elyas und Emely wieder Kontakt knüpfen, fehlte der gewisse Biss.

Lustig und unterhaltsam wird es, als Emely sich betrinkt. Sie wirkt geradezu niedlich, sagt, was sie denkt. Vielleicht nervt sie mit ihrem Verhalten Elyas. Den Leser aber ganz bestimmt nicht, zumal sie etwas Schwung in die Handlung bringt, die gelegentlich ein klein wenig lahmt. Erst ab etwa Seite 300 kommt noch ein weiterer Nebenplot hinzu, der zwar für ein wenig Spannung sorgt, aber auch nicht zur Genüge zu fesseln weiß. Es fehlte dem Roman an einem straffen roten Faden. Seitenlang liest man etwas über die Playlist, die Elyas Emely zukommen lässt, zum Ende hin sorgt ein langer Flashback für eine Aufklärung der Ereignisse.

Charaktere aus Band 1 tauchen auch wieder in der Fortsetzung auf. Viele Namen werden hier eingebaut, ohne eine Hilfestellung für den Leser zu geben. So sollte man noch wissen, wer Eva, Jessica oder Nicolas doch gleich waren. Es bietet sich also an, Band 2 direkt im Anschluss an den Vorgänger zu lesen.

Natürlich spielt auch Alex wieder eine Rolle in der Geschichte. Jedoch verhält sie sich nicht immer so, wie man es von einer besten Freundin erwarten würde. Wieder stellt sie Modethemen, Frauendinge und ihre Liebesbeziehung in den Vordergrund, redet in endlosen Monologen mit Emely und bekommt so kaum mit, dass diese einige Probleme plagen. Umso unverständlicher wirkt die Szene, als sie schließlich wütend wird, weil sie mutmaßt, dass zwischen Emely und Elyas etwas vor sich geht und ihr keiner etwas davon erzählt hat.



Fazit:

Türkisgrüner Winter und sein Vorgänger Kirschroter Sommer beziehen sich in erster Linie auf das Hin und Her zwischen den Charakteren.
Türkisgrüner Winter hat seinen Vorgänger nicht übertroffen. Es wird ein schnell langweilig werdendes Personen- und Ereignisgestöber ausgebreitet. Auch stilistisch liegt der Roman unter dem Niveau seines Vorgängers.
Reichte die Grundidee der Handlung noch für Band 1, so scheitert sie weitere ca. 460 Seiten mit Spannung zu füllen. Die harten und lakonischen Dialoge, mit denen der Vorgänger besticht, sind hier selten.
Empfand ich Emelys beste Freundin Alex im ersten Band noch als speziell, war sie mir in der Fortsetzung ein wenig unsympatisch.
Leider wusste mich Türkisgrüner Winter im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht zu überzeugen.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:


Mittwoch, 8. März 2017

Durchgelesen

Rezension zu Die Stadt der Blinden von José Saramago



Verlag: btb
Seitenzahl: 400
Format: Taschenbuch
Preis: 10,99 Euro
ISBN: 978-3-442-74529-6
Übersetzer: Ray-Güde Mertin
Abgeschlossene Erzählung











Hinweis: Ich habe die im Rowohlt-Verlag erschiene und nun im Handel nicht mehr erhältliche Version des Buches gelesen. So sah das Cover meines Buches aus: 



Inhalt:

Es geschieht an einer Straßenkreuzung. Eines der Autos fährt bei Einsetzen der Grünphase nicht los. Der Fahrer ist von einem Moment auf den anderen erblindet. Der in Panik geratene Mann wird von einem anderen Verkehrsteilnehmer nach Hause gebracht. Damit nimmt das Unglück seinen Lauf. Alle Menschen, die mit dem Infizierten in Kontakt kommen, erleiden kurze Zeit später ein ähnliches Schicksal. Das Ministerium reagiert schnell, nachdem der ebenfalls erblindete Augenarzt Meldung macht. Ein seit längerem stillgelegtes Irrenhaus soll als Quarantänestation dienen. Die Regeln werden schnell gefasst und dienen „dem Schutz der Allgemeinheit“.
Die Frau des Augenarztes ist nicht erblindet, doch sie möchte ihren Mann nicht hilflos seinem Schicksal überlassen. Kurzerhand behauptet sie ebenfalls nichts mehr sehen zu können. Eingesperrt mit Blinden und Infizierten versucht sie als Sehende nicht aufzufallen. Sie hilft ihrem Mann so gut es geht und wird bald in den Strudel der Ereignisse gezogen. Hunger und Durst und der Grad an Hoffnung(slosigkeit) und Verzweiflung werden durch sie beleuchtet.
Die Blinden sollen sich alleine organisieren. Jedem der die Flucht wagt oder den wachhabenden Soldaten zu nahe kommt, wird nach kurzer Verwarnung erschossen. Menschliche Bedürfnisse müssen befriedigt werden. Ein Leben in einer Welt der Anarchie, wo der Stärkere gewinnt, und der Schwächere verliert.



Schreibstil:

José Saramagos Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Die wörtliche Rede wird in diesem Roman nicht mit Anführungszeichen eingeleitet und abgeschlossen. Sätze werden oft nicht mit einem Punkt beendet, sondern mit Kommas aneinandergereiht. So kann ein Satz des Autors schon mal über gut zwei Seiten gehen.

Beispiel: Mit den Händen vor sich hertastend, ging er in den Flur, dann wandte er sich vorsichtig um, richtete das Gesicht dorthin, wo er den anderen vermutete, Wie kann ich Ihnen bloß danken, sagte er, Ich habe nur meine Pflicht getan, erwiderte der barmherzige Samariter, Danken Sie mir nicht, und fügte hinzu, …



Buchzitat S. 14

Auch werden in diesem Buch keine Namen oder körperlichen Details wie Augen- oder Haarfarben definiert. Der Leser begegnet hier einem Augenarzt, der Frau des Augenarztes, einer Frau mit einer dunklen Brille. Dieser künstlerische Kniff des Autors sorgt dennoch oder gerade deswegen dafür, dass man sehr detaillierte Bilder von den Charakteren im Kopf hat.

Gerade zum Anfang des Romans wechseln die Perspektiven der Darsteller oft. Später folgt man im Wesentlichen der Frau des Arztes durch die Geschichte. An einigen Stellen wird der Leser direkt in die Gedankengänge des Autors einbezogen. Das geschieht in erster Linie dann, wenn José Saramago das Handeln und die moralischen Beweggründe seiner Charaktere hinterfragt.

Hat man sich als Leser erst einmal an den Schreibstil des Autors gewöhnt, so erwartet einen hier eine sehr fesselnde und spannende Geschichte.

Die Erblindeten werden allesamt aus Bequemlichkeit und auch aus Angst der Regierung in ein stillgelegtes Irrenhaus ausgelagert. Die Essenslieferungen werden in den Innenhof zur Abholung gestellt, die Insassen werden insoweit überwacht, dass keiner das Gelände verlassen darf.
Eventuelle Leichen müssen von den Blinden selbst verbrannt werden. Bei Brandgefahr wird es keine Hilfe von Außen geben. Die Insassen sind Gefangene, ganz auf sich alleine gestellt. Sie sind mit der neuen Situation völlig überfordert. Ohne Toilettenpapier, nicht in der Lage, die sanitären Einrichtungen zu finden, keine Medikamente, um Verletzungen und Krankheiten zu heilen und eingepfercht auf kleinstem Raum – denn es ziehen nach und nach immer mehr Blinde in den Trakt ein. Es droht erst die Verwahrlosung und letztlich geht es nur noch ums nackte Überleben. Denn die Starken organisieren sich und die Schwachen müssen zahlen oder sterben.

Dieser Roman ist nichts für zartbesaitete Leser/innen. Die Charaktere werden an ihre körperlichen und psychischen Grenzen getrieben. Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie es ist, wenn die Fußböden voller Exkremente sind, wenn die sexuellen Bedürfnisse den ein oder anderen übermannen, es keinerlei Kleidung zum Wechseln gibt und die körperlichen Gerüche die Gänge füllen, so sehr, dass die Nase den Gestank schon kaum noch ausmachen kann. Das Schlimmste an den verstörenden Bildern aber ist wohl, dass das von José Saramago gezeichnete Szenario nicht  unglaubwürdig ist.



Fazit:

Auch wenn "Die Stadt der Blinden" ein fiktiver Roman ist, so zeigt er doch sehr realistisch auf, wozu Menschen fähig sind, wenn die Zivilisation zusammenbricht. José Saramagos Schreibstil, in Bezug auf die langen Sätze, mag anstrengend wirken, doch wer dem Buch eine Chance gibt, wird schon bald in den Sog einer sehr verstörenden Geschichte gezogen werden. Er wird die Protagonisten dabei beobachten, wie sie unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben müssen, er wird die Hilflosigkeit der Blindheit und der Situation spüren und vielleicht merken, dass diese Geschichte gar nicht so weit hergeholt ist, wie es ein fiktiver Roman vermuten lässt.

Die Stadt der Blinden ist mit Recht ein Klassiker, der hochgelobt wurde und den man gelesen haben sollte.



Buchzitate:

Es gibt viele Arten zum Tier zu werden, dachte er, das ist nur der Anfang.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:


Freitag, 3. März 2017

Durchgelesen

Rezension zu Traumprinz von David Safier


Verlag: Rowohlt/Kindler
Seitenzahl: 320
Format: Hardcover
Preis: 19,95 Euro
ISBN: 978-3-463-40604-6
Illustrator: Oliver Kurth
Abgeschlossene Erzählung









Inhalt:

Nellie befindet sich gerade mit ihrer großen Liebe Bendix in der Badewanne seiner hippen Berliner Altbauwohnung, als eine Stimme durch den Flur schallt. Bendix verkündet, noch mit dem Prosecco in der Hand: „Mist, da kommt meine Freundin!“ und für Nellie bricht eine Welt zusammen.

Als könnte es nicht noch schlimmer kommen, wirft Bendixs Freundin, die ungebetene Besucherin ohne Klamotten, nur mit einem Handtuch bekleidet, raus - mitten auf Berlins Straßen. Nellie ist frustriert und sucht Rat bei ihrem Kollegen Lenny. Ein Ausflug zu einer Kunstausstellung soll für Ablenkung sorgen.

Eine Begegnung mit dem ausstellendem Künstler Moore sorgt für weitere Überraschungen, denn dieser bekommt als Fangeschenk ein hübsches Notizbuch geschenkt. Nellie ist verzaubert und entschließt sich kurzerhand zu einer kleptomanischen Tat: Sie steckt das Büchlein ein. Hierin möchte sie neue Inspirationen und Freude beim Zeichnen finden. Die folgenden Ereignisse werden nicht nur Nellies Leben vollumfänglich verändern. Denn bei diesem Buch handelt es sich nicht nur um ein normales Zeichenheft. Die Bilder werden vielmehr lebendig und schon bald steht vor Nellie die personifizierte Ausgeburt ihrer Träume … - aber auch das nur auf den ersten Blick.



Schreibstil:

Traumprinz zeigt viele schöne Ansätze. Gerade, was die fantastischen Elemente angeht. Der Roman wimmelt nur von Ideen. Der besondere Blick für Charaktere erlaubt Safier die Modulation individuell gestalteter Typen. Gelegentlich brechen aber karikatureske Züge durch.

Eine der Randfiguren nennt sich zum Beispiel Lenny. Der drogensüchtige Arbeitskollege von Nelly, der mit dieser in einem Comicladen arbeitet, entwirft in seiner Freizeit ein Brettspiel, bei dem die Spielfigur, ein Waisenkind namens Evila, alles dafür tut, dass die heile Welt um sich herum zerstört wird. Wenn Lenny von Evila erzählt, dann leuchten seine Augen. Lenny hatte vermutlich nie eine Freundin, dafür aber sehr nerdige und leidenschaftliche Hobbies. Wenn Nellie also mit Liebeskummer Trost bei ihrem Kollegen sucht, dann wird dieser kaum mit einer großen Packung Eis und Taschentücher aufwarten. Nein, Lenny schlägt stattdessen einen Abend mit einer Zombieliebeskomödie vor.

Die Protagonistin Nellie selbst, handelt oft unüberlegt. Sie stolpert somit von einer Katastrophe in die nächste. Auch ihre Worte sprudeln oft einfach so aus ihr heraus. Leider entsteht nicht immer Situationskomik. Eher bleiben die Dialoge oft oberflächlich und teilweise auch etwas albern. Beispiel: Nellie trifft auf die zwei Bodyguards des Künstlers Moore. Diese reagieren aggressiv mit ihrem schwedischen (?) Dialekt (Buchzitat): „Wir bröken dir die Böne“. Und ich dachte mir: Möst.

Traumprinz Retro hingegen, erwacht mithilfe von Nellies Zeichnung im magischen Notizbuch als ritterlicher Gefährte. Gerade zum Anfang tut er sich schwer mit der Realität, kommt er doch mitten aus der Fabelwelt Amanpour, wo sprechende Bäume, Prinzessinnen, Hexen und Schlangenmenschen zu Hause sind. Retro reagiert also angemessen, wenn er auf leicht bekleidete Mädchen in der Innenstadt Berlins trifft und diesen einen gutgemeinten Ratschlag erteilt: Sucht euch doch eine Anstellung als Fischausnehmer im Hafen, damit ihr euer Leben nicht als Huren verdingen müsst.
Auch im weiteren Verlauf ist Retro erbarmungslos ehrlich. Er sagt Nellie freiheraus, dass diese keine Schönheit ist und einen sehr erstaunlichen Damenbart ihr Eigen nennt. Nellie mag gekränkt reagieren, doch die Ehrlichkeit Retros kann auch aufmunternd wirken, wenn der Prinz im nächsten Moment den Mut seiner Begleiterin lobt.

Bei David Safiers Traumprinz war ich hin- und hergerissen. Stellenweise empfand ich die fantastischen Wendungen als sehr kreativ und sehr unterhaltsam, teilweise wirken sie so weit hergeholt, dass sie einfach nur zur Unterhaltung dienen.
Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass D. Safier für seinen Zeichner schreibt.

Ein absolutes Highlight dieses Romans sind die Zeichnungen von Oliver Kurth in diesem Buch. Ihm gelingt es im Comicstil die Ideen des Autors humorvoll umzusetzen. Beim Umblättern freut man sich über jedes neue Bild, welches den stellenweise etwas überhitzten Worten des Ausdruck verleiht.



Fazit:

In Traumprinz warten individuelle Charakteren und fantasiereiche Elemente auf den Leser. Die Erzählung wirkt stellenweise aber so weit hergeholt, dass sie einfach nur zur Unterhaltung dient und bestenfalls als Parabel zu verstehen ist.
Ein besonderes Highlight stellen die Zeichnungen von Oliver Kurth im Innenteil dar. Der Leidenschaft, die ich im Text teilweise vermisst habe, wurde hier Ausdruck verliehen.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe: 






Charaktere:






Weltenaufbau: 






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket: