Rezension zu The Perfect Date von Steve Bloom
Verlag: Magellan (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 352
Format: Hardcover
Preis: 18,00 Euro
Übersetzer: Ska Radczinski, Felix Grünspan
ISBN: 978-3-7348-5046-2
Altersempfehlung des Verlages: Ab 13 Jahren
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Brooks
größter Wunsch ist es Zugang zur prestigeträchtigen amerikanischen
Elite-Universität Columbia
zu bekommen. Bald lernt er, wie weit er gehen würde, um seinen Traum
in Erfüllung
gehen zu lassen. Sein moralischer
Kompass scheint dabei
etwas durcheinander geraten zu sein.
Brooks
Vater Charlie war zwar einst selbst in Havard und hat einen Roman
verfasst. Heute ist er aber nicht mehr die hellste Leuchte, macht
sich keine Sorgen um seine Zukunft, oder die seines Sohnes und hat
merklich Probleme mit der Körperhygiene.
Nach Brooks Auffassung wirkt er auf den ersten Blick wie ein
Serienkiller.
Brooks
ist also eigentlich kein Ivy League Material. Da bedarf es schon den
ein oder anderen Hingucker im Lebenslauf. Karriereratgeber
predigen schließlich immer wieder, im Lebenslauf
die fachlichen und persönlichen Stärken in den Vordergrund zu
stellen.
Als Brooks an einem Arbeitstag im Diner
ein Gespräch eines Mitschülers belauscht, ist er ganz Ohr. Burdette
versucht seine Freunde zu überreden, seine Cousine Gina zum
Homecoming-Ball zu begleiten. Doch statt Zusagen erntet er nur
Lästereien. Brooks überkommt Mitleid. So sollte man nicht über ein
Mädchen reden. Aus einem Affekt heraus bietet er seine Dienste als
Ballbegleitung für Gina an.
Ein wenig später bereut Brooks diese
Zusage. Eigentlich fehlt ihm die Zeit für den Ballbesuch. Denn er
müsste dringend für die Schule lernen. Doch als er letztlich vor
dem Haus von Ginas wohlhabender Familie steht, wird schnell klar,
dass es für Brooks eine Belohnung geben wird. Die gesamte Familie
begrüßt den Jungen voller Begeisterung. Burdettes Onkel leiht dem
Jungen einen hochwertigen Anzug und drückt ihm sogleich ein Bündel
Geldscheine in die Hand. Natürlich darf Brooks seine Tochter auch
nicht mit seinem alten Electra zum Ball fahren. Diesen Abend über
soll er den Lamborghini der Familie nutzen.
Für Brooks beginnt ein luxuriöser
Abend, den er so schnell nicht vergessen wird, und der sogar mit
einem großzügigen Trinkgeld endet.
Die Eltern sind begeistert von Brooks
Diensten. Schnell spricht sich herum, dass dieser Junge ein idealer
Begleiter ist. Bald schon kann sich Brooks vor Aufträgen nicht mehr
retten. Auch andere Eltern suchen dringend eine Partybegleitung für
die Tochter. Dafür sind sie bereit gut zu zahlen. Geld benötigt
Brooks dringend. Auch, wenn die Zeit fürs Lernen darunter leiden
muss, lässt er sich gerne auf den ein oder anderen Deal ein.
Alles
hat seinen Preis und auch
der neue Traumjob hat
einen Haken. Denn als Brooks auf die reiche und gutaussehende Shelby
trifft, merkt er schnell, dass sein Doppelleben als bezahlter Compagnon
zu einem Problem
werden könnte. Dieses
Mädchen ist überdies Luxus gewöhnt und würde sich nicht mit einem
Jungen aus einfachem Haus einlassen.
Und dann gibt es da noch Celia,
das Mädchen, das kein Blatt vor den Mund nimmt und Brooks eigentlich
nur als eine Last empfindet, die sie tragen muss, um ihre Eltern
zufriedenzustellen. Wenn diese beiden Mädchen aufeinanderträfen,
und Brooks enttarnt würde, dann könnte das perfekte Leben schnell
ein Ende finden. Die mögliche Konsequenzen einer Demaskierung
reichen vom Ende seiner Beziehungsambitionen
bis hin zum Versiegen der neu erschlossenen Geldquelle.
Im Detail:
Als
das Durchbrechen
der vierten Wand
wird der Vorgang bezeichnet, wenn sich der Charakter einer Serie
direkt an die Zuschauer richtet, diese direkt anschaut, und dann zu
ihnen spricht. Wir kennen das zum Beispiel aus House of Cards.
Dass es sich bei
The Perfect Date von Steve Bloom um eine Netflixverfilmung
handelt, verrät nicht nur der aufgedruckte Sticker auf dem
Buchcover. Bereits beim Lesen der ersten Seiten, hatte ich das
Gefühl, dass dieses Buch für eine Verfilmung geschrieben worden
ist. So spricht der Protagonist den Leser eben auch hier oft an.
Obwohl das
Durchbrechen der vierten Wand ein charakterzentriertes Stilmittel
ist, das viel über das Innenleben des Charakters verrät, trägt es
in einem Buch meines Erachtens nicht dazu bei, dass die
Identifikation mit dem Charakter gesteigert wird.
Brooks gibt den verführerischen,
Hedonisten, dessen Selbstbezogenheit ebenso abstoßend, wie
entwaffnend wirkt. Er möchte unbedingt eine
Eliteuniversität besuchen, auch einem teuren Auto und einer
anspruchsvollen Freundin ist er nicht abgeneigt. Kein Wunder, dass er
sein aktuelles Umfeld kritisch betrachtet. Der Vater ist in seinen
Augen ein absoluter Versager; sein bester Freund
ein Verlierer. Murf trägt gerne zerlöcherte Jogginghosen und
Batikshirts, ist einem Joint nicht abgeneigt, und bringt auch mal den
ein oder anderen schlüpfrigen Spruch. Genau wie Brooks arbeitet er
als Putzkraft in einem Diner. Doch im Gegensatz zu seinem besten
Freund ist er mit seinem Leben durchaus zufrieden.
Brooks gelingt es zwar, seine
Partybegleitungen als Menschen anzunehmen. Jedes Mädchen hat für
ihn etwa Besonderes, was es zu schätzen gilt. Seine Freunde und
seinen Vater jedoch betrachtet er umso kritischer. Für die Umsetzung
seiner persönlichen Ziele ist Brooks durchaus bereit, seine Liebsten
über die Klinge springen zu lassen. Dieses Verhalten macht den
Protagonisten nicht zu einem Sympathieträger, verleiht dem
Handlungsstrang im zweiten Teil des Buches aber Spannung.
Fazit:
Die amerikanischen Elite-Universität Columbia steht sinnbildlich für den amerikanischen Traum. Die Besten kommen nach ganz oben, verdienen genug Geld und müssen sich künftig keine Gedanken um ihre Finanzen machen. Und das Ticket zu dieser Welt ist der Abschluss. Auch Brooks möchte als ihr Absolventen in der gesellschaftlichen Hackordnung ganz weit oben stehen.
Zur Finanzierung seiner Bildungsambitionen gibt er die Datingbegleitung für Mädchen reicher Eltern. Das Buch diskutiert nicht über die Kategorien Stand oder Klasse. Brooks Aussicht auf den sozialen Emanzipationsprozess geht vielmehr Hand in Hand mit der Verachtung seiner sozialen Schicht. Dies muss man mögen. Es gibt auch wenige Ansätze von Reflektion und von Gefühlen bei dem Protagonisten.
Der Leser kann er sich auch nicht sicher sein, ob er es mit einem Roman oder einem Drehbuch zu tun hat. Es wirkt oft so, als wolle der Roman viel lieber ein Drehbuch sein.
Das Buch ist eine lockere Balkonlektüre und liest sich überaus flüssig. Es ist zum Schmunzeln, zum Kopfschütteln, aber auch mal zum Achselzucken. Insgesamt kann man das Buch als sehr kurzweilig bezeichnen.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenüber das Buch hatten wir uns ja schon ausführlich ausgetauscht bzw. du hast mir deine Eindrücke dazu berichtet. Ich verstehe total, dass dich die Geschichte nicht begeistern konnte, bin aber sehr gespannt, wie dir der Film gefallen wird!
Und das Cover gefällt mir leider immer noch nicht. Schade das man sich hier am Film orientiert hat.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo liebe Sandra,
Löschender Magellanverlag hat wirklich immer so wunderschöne Cover. Oft sind sie ein wenig im Retrostil, was ich auch unheimlich gerne mag. Dieses Cover springt da aus der Reihe.
Ich bin auch schon sehr gespannt auf den Film. Sobald ich ihn angesehen habe, werde ich dir berichten, wie die Unterschiede zum Buch ausgefallen sind.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenich muss gestehen, dass ich weder den Film noch das Buch vorher gekannt habe. Ehrlicherweise muss ich auch zugeben, dass mich die Story nicht ganz anspricht. Schade, dass es auch einige Kritikpunkte gab und das Buch auf jeden Fall zu keinem Highlight werden wird.
Liebe Grüße
Andrea ♥
Hallo liebe Andrea,
Löschenich möchte den Film zum Buch unbedingt noch anschauen. Ich hatte Leni während des Lesens ein wenig über die Geschichte berichtet. Sie hat den Film angesehen und es scheint da wohl doch Unterschiede zu geben. ich frage mich, ob die Kritikpunkte, die ich beim Buch hatte, vielleicht im Film gar nicht anfallen würden. Brooks hat an zwei Stellen im Buch etwas getan, was ich nicht wirklich gut heißen konnte.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Bücher zu Verfilmungen finde ich generell ja auch immer schwierig. Ich glaube dann würde ich vielleicht eher den Film ansehen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sarah
Hallo liebe Sarah,
Löschender Film steht bei mir schon auf der To-watch-List. Ich bin schon sehr neugierig auf die Umsetzung und die Unterschiede zwischen Buch und Film.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Tanja, das Buch klingt nicht schlecht, könnte mir das aber auch eher als Serienverfilmung vorstellen. Die Thematik finde ich schon recht spannend.
AntwortenLöschenDieses Buch ist bereits auf Netflix verfilmt worden. Ich habe mir den Film tatsächlich auch am Wochenende angeschaut. Die Verfilmung hat mir sogar noch ein wenig besser gefallen. Im Buch kommt Brooks nicht immer sympathisch daher. Im Film wurden diese "Schwächen" ausgemerzt. Eine Serie hätte ich mir hier auch sehr gut vorstellen können. Gerade, was die verschiedenen Dates angeht, wäre das bestimmt sehr spannend gewesen. :o)
LöschenGanz liebe Grüße
Tanja
Deine Zusammenfassung hört sich unheimlich interssant an und ich muss gestehen, dass ich etwas überrascht bin, dass die Gesamtbewertung von dir eher nicht so gut ausfällt. Ich finde, dass sich das Thema an sich unheimlich spannend anhört.
AntwortenLöschenGLG sigrid
Hallo liebe Sigrid,
Löschendie Thematik des Buches hat mich auch sehr angesprochen und hat mir auch sehr gut gefallen. Ein großer Kritikpunkt war für mich das Verhalten von Brooks. Es gab einige Szenen, wo ich wirklich sauer auf ihn geworden bin. Er hat die Menschen seinem Umfeld oft von obenherab behandelt. Am Wochenende habe ich mir den Film zum Buch angeschaut. Da kam Brooks dann auch wesentlich sympathischer daher. Einige Szenen wurden dort vollkommen herausgestrichen. Interessanterweise auch gerade die, die ihm meiner Meinung nach gerade so unsympathisch haben wirken lassen.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Huhu Tanja,
AntwortenLöschenich wusste gar nicht, dass es davon ein Buch gibt. :D Ich kenne nur den Film und muss sagen, dass ich von dem tatsächlich etwas enttäuscht war. Das Beste daran war echt der süße Schauspieler. :D Die Geschichte an sich mochte ich gerne, aber ich fand es zwischendurch etwas langweilig. Schade, dass dich auch das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte.
Liebe Grüße
Sunny
Hallo liebe Sunny,
Löschendas Buch ist erst im Januar auf Deutsch rausgekommen. So, wie ich das mitbekommen habe, läuft der Film ja schon seit längerem auf Netflix (?) Den Film habe ich mir erst vor Kurzem angeschaut und tatsächlich fand ich ihn, gerade im Vergleich zum Buch, richtig gut.
Der Schauspieler hat was. Da gebe ich dir vollkommen Recht :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
AntwortenLöschenich kenne tatsächlich nur den Film. Vielen Dank für deine Buchvorstellung, aber das Buch klingt genauso wie der Film war. Kurzweilig, manchmal etwas witzig, aber auch nicht viel mehr. Ich war schon irgendwie enttäuscht.
Liebe Grüße
Jenny
Hallo liebe Jenny,
Löschender Film ist tatsächlich völlig anders als das Buch. Es gibt im Buch z.B. gar keine App.
Brooks war im Buch nicht wirklich ein Sympathieträger. Wie er sich gegenüber seinem Vater und auch seinem besten Freund verhalten hat, ging gar nicht. Ich war teilweise wirklich wütend auf ihn. Im Film war das nicht so. Da war er wesentlich netter.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenüber das Buch und deine Kritikpunkte haben wir uns ja schon unterhalten. Diese kann ich auch absolut nachvollziehen und wären wohl auch meine gewesen. Ich bin mir auch sicher, dass ich so ein Buch mit dieser Erzählweise noch nicht gelesen habe und stelle es mir zu Beginn durchaus als gewöhnungsbedürftig vor. Nichtsdestotrotz klingt die Handlung interessant und ich glaube, dass ich mir den Film anschauen werde :)
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschenwäre die Sache mit der Erzählweise mein einziger Kritikpunkt gewesen, hätte ich vermutlich darüber hinwegschauen können. Was mir aber wirklich Schwierigkeiten bereitet hat, war das Verhalten von Brookes gegenüber seinen Liebsten. Er war da teilweise wirklich übel drauf.
Lass es mich wissen, wenn du dir den Film angeschaut hast. Der Film ist ganz anders als das Buch. Mir hat er sehr gefallen.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenda ich den Film bereits gesehen habe und süß fand, bin ich natürlich gespannt auf das Buch. Deine Kritikpunkte kann ich auch nachvollziehen. Ich bin echt gespannt, wie es mir gefallen wird.
Liebe Grüße,
Ally
Hallo liebe Ally,
Löschenich bin auch extrem gespannt auf deine Meinung zum Buch. Ich habe schon Sandra und Uwe genervt, dass sie dich interviewen müssen, sobald du es gelesen hast. Lass es mich wissen. Ich bin gespannt, ob du die gleichen Kritikpunkte haben wirst oder ob du die Geschichte sogar völlig anders wahrnimmst als ich.
Ganz liebe Grüße
Tanja